Feuerwehr Braunau übt den „Black-Out“ – Ernstfall

Ohne Strom steht das Leben still.
Keine Heizung, keine Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs, keine Kassen, keine Geldautomaten,
Staus auf Straßen, keine Tankstellen, fast keine nutzbare Infrastruktur. Zusätzlich Totalausfall der Kommunikation (Internet, Telefone, etc.).
Das und noch vieles mehr erwartet uns bei einem großflächigen Stromausfall über einen längeren Zeitraum, auch „Black-Out“ genannt.

Doch was bedeutet das für Einsatzkräfte der Feuerwehr?
Um weiterhin den Schutz für die Bevölkerung aufrecht zu erhalten, bedarf es einer gesicherten Notstromversorgung,
Personal, verschiedenste Ressourcen zur Versorgung der Einsatzkräfte, Treibstoffe für Aggregate und Fahrzeuge,
sowie einen sorgfältig ausgearbeiteten Notfallplan.

Das Feuerwehrhaus Stadt der Feuerwehr Braunau verfügt über ein 60 kVA-Notstromaggregat zur Einspeisung
elektrischer Energie für die Feuerwehr, sowie für die Bundespolizei.

Die erste große Herausforderung unmittelbar nach dem Stromausfall sind möglicherweise eingeschlossene Personen in Aufzug-Anlagen.
Da die Notrufsysteme der Lifte in einem solchen Fall nicht funktionieren, müssen alle ca. 250 Anlagen im Braunauer Stadtgebiet
von der Feuerwehr kontrolliert werden.

Durch ausgefallene Ampel-Anlagen, sowie Straßenbeleuchtungen besteht erhöhte Gefahr von Verkehrsunfällen.
Kerzen werden möglicherweise als Lichtquelle verwendet und können bei Unachtsamkeit Brände auslösen.
Je nach Jahreszeit und Witterung werden auch Wärmequellen zum Kochen und Heizen benötigt,
welche unter Umständen (unzureichende Belüftung/Verwendung im Innenbereich) zu CO-Vergiftungen
und in weiterer Folge zum Tod führen.

Aus diesen Gründen übte die Feuerwehr Braunau gemeinsam mit einer Abordnung des Roten Kreuzes von Freitag, den 10.11.2017 am Abend
bis Sonntag, den 12.11.2017 am Vormittag verschiedene mögliche Szenarien.

Das Feuerwehrhaus wurde vom Stromnetz getrennt und über das installierte Aggregat versorgt.
Mitglieder übernachteten in den Räumlichkeiten der Feuerwehr und stellten eine dauerhafte Einsatzbereitschaft.

Als Einsatzszenarien wurden die Anfangs erwähnten Liftkontrollen, diverse Personenrettungen, Verkehrsunfälle,
Brände und Brandmeldealarme angenommen.

Die folgenden Übungs-Einsätze wurden durch die Mannschaft abgearbeitet:

– Kontrolle von ca. 250 Lift-Anlagen
– 4 Brandmeldealarme
– 1 KFZ-Brand
– 1 Brand Wohnhaus
– 3 Brandverdachte
– 3 Personenrettungen
– 1 technischer Einsatz klein (Baum über Straße)
– 1 Schadstoffeinsatz
– 1 Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person

Insgesamt wurde bei den oben angegebenen Übungs-Einsätzen 35 Personen gerettet.

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